Die Fotoserie ist zwischen August 2010 und Juni 2011 in der Heidelberger Altstadt entstanden. Eine Auswahl von 26 Arbeiten wird momentan im Rathaus Heidelberg (1.OG) präsentiert.
Besten Dank an Frau Dr.Kristina Hoge von der Galerie p13.
Die Art und Weise, wie Bilder und Reiseeindrücke festgehalten werden, wird zunehmend von den zur Verfügung stehenden digitalen Techniken und Medien bestimmt. Sinneserfahrungen im realen Umfeld unter Einbindung von Bildern, Geräuschen, Gerüchen und den dadurch erzeugten Empfindungen werden durch eine andere Form von Realität ersetzt.
Vorgefertigte Bilder, die lange vor dem eigentlichen persönlichen Erleben aus den Quellen des Netzes oder anderen Medien abgerufen werden, bilden den Rahmen der eigenen Erfahrung. Nicht mehr das Entdecken eines Ortes sondern das Finden und Bestätigen eines mehr oder weniger fiktiven Bildes prägt das Handeln vor Ort.
Der ‘Genius Loci’, welcher den Geist des Ortes und seine individuelle Einbindung in den räumlichen Zusammenhang beschreibt, ist verlorengegangen. Bilder werden aus Zusammenhängen gerissen und in kleine, schnell und einfach konsumierbare Häppchen zerstückelt. Diese garantieren zwar einen hohen Wiedererkennungswert, taugen aber allerhöchstens noch dafür, die Aufgabe eines ‘Ich-bin-tatsächlich-dagewesen’-Beweises zu erfüllen.
Für den Bildermacher ist nicht entscheidend, einen individuellen Bezug zum Fotografierten zu erhalten; viel wichtiger ist die Tatsache, dass der austauschbare Bildinhalt mit dem eigenen Handy, der eigenen Kamera aufgenommen wurde.