Die Ausstellung präsentiert neue Ideen und Perspektiven. Fünf Konzepte kombiniert mit Foto-Serien von Robert Häusser, Oliver Mezger, Thomas Ott und Christina Stihler
Sie sind Klassiker – die Kirchen von Helmut Striffler und die Fotografien von Robert Häusser. Unverkennbar in Sprache und Wirkung. Die Werke dieser beiden „Grandseigneurs“ treffen nun in der Trinitatiskirche auf heutige Impulse. Für die kaum noch genutzte Kirche haben kreative Teams pfiffige Nutzungskonzepte erdacht. Zeitgenössische Mannheimer Fotografen haben sich dem modernen Klassiker evangelischen Kirchenbaus künstlerisch genähert. Beide Ergebnisse präsentiert eine Ausstellung in der Trinitatiskirche vom 16. Juni bis zum 14. Juli. Die Vernissage, die Dekan Ralph Hartmann eröffnet, findet am Mittwoch, 15. Juni um 17 Uhr statt. Dann steht auch fest, welches der fünf Nutzungskonzepte die Fach-Jury als vielversprechendste Idee ausgewählt hat.
Bei der zweistufigen Ausschreibung, mit der nach einem neuen Nutzungskonzept für die Trinitatiskirche gesucht wurde, hat eine Fach-Jury aus 28 eingereichten Beiträgen fünf Konzepte zur vertieften Bearbeitung ausgewählt. Diese fünf Finalisten füllen nun mit ihren Ideen den Innenraum der berühmten Kirche. Die Ausstellungsbesucher können sich ein eigenes Bild davon machen, wie die Konzepte für ganz unterschiedliche Szenarien aussehen: Ein TanzHaus (Eric Trottier und Daria Home, Mannheim), ein KulturHostel (Lotte-The Backpackers, Heidelberg), das Projekt „Kirche bewegt – Begegnen durch Bewegen“ (AktiveKid, Mannheim), ein Kulturlabor (Zwischenraum, Mannheim) und „Drei X Tri – Raum für Kultur“ (Industrietempel, Berlin/Mannheim).
Robert Häusser trifft auf Werke von Oliver Mezger, Thomas Ott und Christina Stihler
Flankiert sind diese Nutzungsideen von künstlerischen Annäherungen. Wie aus einem Guss passen dabei Strifflers Beton-Bau und die prägnanten Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Robert Häusser zusammen. Dessen bekannte Trinitatis-Ansicht entstand 1959 in dem Jahr, in dem die seit 1956 errichtete Kirche eingeweiht wurde. Den insgesamt 14 Häusser-Motiven aus dem Archiv von Prof. Helmut Striffler sind weitere großformatige Foto-Serien zur Seite gestellt: 24 Farbfotografien von Oliver Mezger aus Heidelberg, 15 Farbfotografien von Thomas Ott, Darmstadt und eine Video-Installation von Christina Stihler aus Mannheim. Diese Studien, so die Fotografen, seien eine Hommage an das noch nicht umgenutzte Bauwerk. Sie ließen sich inspirieren von der „Schönheit des Baus“, die sich „eröffnet im Inneren, wenn Licht durch die vielen farbigen Glasfenster fällt und mit dem bunten Schattenwurf Leben in den Raum aus Stein und Beton bringt.“
Thomas Ott zeigt die Kirche in beeindruckender Architekturfotografie, Oliver Mezger nähert sich in seinen Bildern dem Bau auf geradezu poetische Weise und Christina Stihler spielt in ihrer kontemplativen Videoarbeit mit dem Lichtverlauf durch faszinierende Zeitraffer-Aufnahmen. Infos zu den Künstlern: Oliver Mezger: www.mezger-architektur.de, Thomas Ott: www.o2t.de, Christina Stihler: www.ideasformillions.com. Die Ausstellung ist bis zum 14. Juli zu sehen. Die Mannheimer Kunsthistorikerin Ursula Dann, die auch Mitglied der Fach-Jury war, sowie weitere Jurymitglieder und die Fotografen bieten Führungen an.
Ausstellung „Trinitatiskirche: Neue Ideen zur Nutzung“ Präsentation der Finalisten-Projekte und Fotografie – Holy Space 16. Juni bis 14. Juli 2016. Vernissage: 15.06. um 17 Uhr; Finissage: 14.07. um 17 Uhr Öffnungszeiten und Führungen: www.trinitatis.ekma.de. Trinitatiskirche Mannheim, G4, 68159 Mannheim (dv)